Einmal rund um die Ostsee [Sommer 2004]


Møn - Møns Klint - Bogø - Stubbekøbing

Gefahrene Kilometer: 55

Beim Aufwachen ist da dieses Geräusch - plitschplatsch. Es entwickelt sich vom Nieselregen zum Eimerschütten. Wir warten auf Besserung, die jedoch nicht eintritt. Die Stimmung ist auf dem Nullpunkt. Gegen 12:30 Uhr müssen wir das Zelt im Dauerregen abbauen. Das Zelt ist nass, wir sind nass und so ziemlich alle Sachen in den Ortlieb-Taschen sind aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit klamm.

Wir starten die wenigen Kilometer zu den berühmten Møns Klint. Unsere Strecke geht durch den Wald - aufgeweichter, schlammiger Boden, Steigungen und viele Kurven. Auf dem großen Parkplatz vor dem Aussichtslokal steht das Wasser in kleinen Seen. Ich verzichte auf die nette Aussicht und streike im Bistro. Jan kommt nach ca. 20 Minuten wieder zurück und hat immerhin ZWEI (!!) Fotos von den Klippen gemacht.

Es geht weiter. Wir folgen der Margaritenroute. Zum Dauerregen ist nun ein netter Sturm hinzugekommen. Wir haben Gegenwind - was sonst. Das heute ausgerechnet Freitag der 13. ist, bemerken wir erst sehr viel später.

Die Steigungen stehen denen von gestern in nichts nach und mit dem schwerbeladenen Pino ist wirklich kaum vorwärts zu kommen. Meine Sachen sind selbst unter der Goretex-Jacke komplett durchnässt. Irgendwann verlassen wir Møn über einen Damm und gelangen nach Bogø, wo wir auf die kleine Fähre Ida wechseln. Der Kapitän hat ein Herz für das Häufchen Elend auf dem Pino und lädt uns ein: "There is a Salon downstairs"

In Erwartung von warmen Getränken klettern wir nach unten und stehen in einer Art Abstellkammer mit zwei Bänken. Auch egal - Hauptsache trocken. Nach 12 Minuten ist es dann auch schon wieder vorbei mit der Gemütlichkeit. Die Fähre legt in Stubbekøbing an. Völlig entnervt und durchgefroren beschliessen wir, hier eine Übernachtung einzuplanen. Selbst das uns empfohlene Bed & Breakfast scheint mit ca. 5 Kilometern Entfernung nicht mehr lebend erreichbar zu sein, so dass wir uns im nächsten Hotel einquartieren. Das Zimmer hat zwar nur eine Nasszelle, aber das Wasser ist heiss und die Betten sind warm!

Nach ca. einer Stunde bin ich auch wieder aufgetaut und der Hunger treibt uns aus dem Haus. Beim netten Italiener an der Ecke gibt es riesige Portionen zu günstigen Preisen, die Bedienung ist sehr freundlich.
Dieses Abendesssen entschädigt uns für den Tag.